Lieblings(bade)plätze am Attersee

Es muss nicht immer Litzlberg sein – darum hier von mir für euch meine persönliche Auswahl an Lieblingsbadeplätzen rund um den Attersee.

Ich persönlich bin kein großer Fan der überfüllten Liegefläche sonntags bei 35 Grad, dem ewigen Parkplatzsuchen und dafür 4 Euro Zahlen, dem langen Weg ins Wasser, vorbei an hunderten dich beurteilenden und teils viel zu vielen bekannten Gesichtern, um sich dann im eh schon braunen, “brunz”warmen Wasser nur kurz abzukühlen, der gutgemeinten Beachvolleyball-Anlage, die ich ja doch nicht benütze, weil sie dauerhaft belegt ist von selbsternannten Profis und letztendlich auch kein Fan der zahllosen sich selbst zur Schau Steller mit winterlang gestählten und Soli-gebräunten Adoniskörpern in viel zu engen Badeslips. Kurz – wenn es vermeidbar ist und ich nicht liebe Freunde treffen will, dann mache ich um Litzlberg im Hochsommer einen großen Bogen. Wer also nicht im Genuss eines eigenen kleinen Paradieses aka Stückchen Wildnis am See des Vertrauens ist (oder gute Beziehungen zu einem/r BesitzerIn pflegt ;) – oder gar ein Booterl sein Eigen nennt), dem seien folgende Plätze ans Herz gelegt:

Seebad Schönauer

Der Steg, der Steg, der Steg!!! Er ist es, der mich letztes Jahr zum Freund des familiär geführten Strandbad Schönauers in Kammer gemacht hat. Zu günstigen Eintrittspreisen ab 1,80 Euro bekommt man einen Gratis-Parkplatz auf der anderen Straßenseite dazu, wo nahezu immer ein freies Stückchen Wiese zu finden ist. Der Vorteil eines Seebads ist klar ein kleines Buffet, Umkleidekabinen und befestigte WC-Anlagen, für diejenigen, die das zu schätzen wissen. Die gesamte Anlage ist übrigens saniert und sehr ansprechend. Ich empfehle wärmstens die Liegewiese im oberen Teil der Anlage, wo es meist ruhiger und schattiger ist, was man mit einem längeren Weg zum Wasser, äh ich meine zu DEM Steg bezahlt.

Wildbadeplätze

Um noch ein bisschen persönlicher zu werden: Die Sommerwochenenden meiner Kindheit habe ich an einem der “wilden”Badeplätze vor Steinbach, nahe der schwarzen Brücke, verbracht. Man durchquert samt Kind, Kegel und Grillsachen eine Hecke, klettert einen mal mehr, mal weniger steilen Hang hinunter und genießt dann auf Felsen liegend (Liegen mitnehmen!) einen sehr privaten Nachmittag, inklusive Grillspaß! Einziger Nachteil, der sich bei mir irgendwie eingeprägt hat, ist eine manchmal invasionsartige Ansammlung von roten Ameisen. Hat mich als Kind verzweifeln lassen – könnte aber auch gar nicht so tragisch sein, wie ich es in Erinnerung habe.

Sprinzenstein

Eine ebenfalls öffentliche Alternative wenn man von Litzlberg noch ein Stückchen weiter fährt ist der Badeplatz Sprinzenstein. Auch mit einem kleinen Buffet ausgerüstet und insgesamt viel überschaubarer ist die Anlage oft mein Plan B, wenn mir Litzlberg zu voll ist.

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Weißenbach

Ja, natürlich kenne ich die Geschichten, die sich um die zweifelhafte Berühmtheit des Weißenbachtals als Ansammlung nackter Körper ranken. Faktisch aber bietet der Gebirgsfluss an heißen Tagen oft die letzte noch übrige Abkühlung, ist ein Ort der Ruhe und Privatheit, der dazu einlädt, mit Freunden im Gepäck einen entspannten Tag zu verbringen oder nach dem Wandern einen Sprung hinein zu wagen.

Weißenbachinsel

Dort, wo der Weißenbach in den Attersee übergeht, liegt wie als Abgrenzung zwischen den beiden eine Schotterinsel, die die Annehmlichkeiten beider Gewässer vereint: Hinter dir der kalte, raue Fluss, der zum Kayaken und Co. einlädt, vor dir der dir gleich viel wärmer vorkommende, ruhige See. Und ja, ich erinnere mich noch an schöne Kindheitserlebnisse, als wir auf dieser Insel – ich fühlte mich wie eine kleine Piratin – campiert haben.

Strandbad Steinbach

Ein weiterer Favorit meiner Kindheit ist das Strandbad Steinbach, ewig weit am unteren Ende des Sees gelegen und trotzdem die Anreise wert. Denn auch hier hat man kalten Gebirgsfluss auf der einen Seite, der Ort für Abenteuer und Eroberungen nicht nur bei den kleinen Menschen, darstellt. Man hat aber auch, gerade für die ganze Familie, den Komfort von zwei Becken, einer Rutsche, einem Buffet und einem Sprungturm in den See, der für mich immer die bessere, chlorfreie Alternative darstellt.

Und nicht zuletzt gibt es an Tagen größter Hitze, an denen man es nicht rechtzeitig an unser aller türkisschimmernden, von Bergidylle umgebenen, mystisch unergründlich tiefen Lieblingsee geschafft hat, ja auch noch andere Seen, die – etwas kleiner, etwas unbekannter und etwas trüber – manchmal gar nicht so übel sind. Ich war zwar schon lange nicht mehr dort, aber hier sei nur exemplarisch der Prameter See im Innviertel erwähnt, an dem sich meine kindliche Angst vor die Beine streifende und Menschen verschlingende Seeungeheuer entwickelt hat.

Viel Spaß beim Sprung ins nasse Glück, genießt den Sommer und vielleicht habt ihr ja noch weitere Empfehlungen, die ihr mit uns teilen wollt – ich freu’ mich unter redaktion@kirtag.org auf weitere Lieblingsplätze!

Ein Lieblingsplatz von Katia Kreuzhuber
Fotos von Roman Past

 

 

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